Freitag, 10. Mai 2013

[Buch #7] Die Macht der Bilder von Renate Kampmann

Kurzinformationen



Titel: Die Macht der Bilder
Autor: Renate Kampmann
Seiten: 506
Preis: 8,90€
Verlag: rororo
ISBN: 978-3499234132





Klappentext


Die Frau, die am Stadtrand von Hamburg tot aufgefunden wird, ist seltsam zugerichtet worden - wie das Opfer eines mörderischen Happenings. Eigentlich wäre Leonie Simons Arbeit als Gerichtsmedizinerin an der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf mit dem Obduktionsbericht beendet. Zum Ärger von Hauptkommissar Kaminski jedoch mischt sie sich hartnäckig in die laufenden Ermittlungen ein. Neue Opfer werden gefunden, und sie alle verbindet die geradezu künstlerische Art und Weise, in der sie der Täter zurichtet. Dann macht Leonie die Bekanntschaft des prominenten Thriller-Autors Georg Bachmann. Als der behauptet, in visionären Momenten diese Morde vorhergesehen zu haben, wird die beiläufig begonnene Recherche zum Albtraum ...

Erster Satz


Sie hatte wieder den Albtraum gehabt.

Meine Meinung


"Die Macht der Bilder" ist der erste Roman rund um die fiktive Gerichtsmedizinerin Dr. Leonie Simon. Zu Anfang des Buches ist sie gerade erst wieder in ihre alte Heimat Hamburg zurückgekehrt, der sie jahrelang aufgrund von traumatisierenden Erlebnissen in ihrer Kindheit den Rücken gekehrt hatte. Jetzt aber ist sie als Oberärztin am gerichtsmedizinischen Institut der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf angestellt und scheint sich auch anfänglich sehr gut eingefunden zu haben.
Als dann aber eine seltsam zugerichtete Frauenleiche gefunden wird, gerät das alles ins Wanken. Dr Leonie Simon lernt Georg Bachmann kennen, der weitere Morde voraussagt, aber nie genaue Angaben machen kann, sodass die Polizei und auch Leonie Simon immer zu spät kommen und nur eine weitere Leiche finden.
Das löst in Leonie Simon auch Erinnerungen an ihre eigene Jugend aus. Sie träumt von ihrer Mutter, die sie tot - erstochen - in ihrem Schlafzimmer fand und muss sich langsam der Tatsache stellen, dass ihr Vater, den sie jahrelang für ihren Mörder hielt, gar nicht der Schuldige ist.

Mir hat "Die Macht der Bilder" bis auf ein paar wenige Punkte sehr gut gefallen. Leonie Simon war mir als Protagonistin sehr sympathisch, da sie auch in ihrem Job sehr unkonventionell scheint und auch gegen ihren Vorgesetzten und die "guten Kontakte" aufbegehrt. Sie ist sehr jung für den Job, den sie inne hat und meiner Meinung nach zeigt sich dies auch deutlich. Immer wieder wird angedeutet, dass sie wohl Schwierigkeiten hat, sich ihre Arbeit einzuteilen. Sie vergisst Dinge, die sie nur ungern erledigt und beschäftigt sich lieber mit Dingen, die sie gar nichts angeht. Denn dass sie sich in die Ermittlungsarbeiten einmischt geht dem zuständigen Hauptkommissar Kaminski gehörig gegen den Strich.

"Er war Herr über Leben und Tod und er besaß die Macht der Bilder." (S. 499)

Wie es sowohl dieses Zitat, als auch der Titel des Romans es zeigen, befasst sich dieser Krimi auch sehr stark mit dem Thema Kunst. Einerseits, weil Dr Leonie Simon als Protagonistin an Kunst interessiert ist und dies auch bei verschiedenen Episoden - wenn sie den Nachlass ihres Vaters sortiert und entrümpelt zum Beispiel - angeschnitten wird, als auch in der Auflösung des Falls. Die möchte ich aber nicht beschreiben, da es zumindest für mich sehr überraschend kam am Ende und ich doch nicht die Spannung nehmen möchte.

Mein einziges Problem mit dem Krimi ist die Tatsache, dass sowohl Georg Bachmann als auch der Polizeifotograf Thomas Schneider hellseherische Fähigkeiten zu haben scheinen. Da das Buch sonst sehr auf Fakten beruht und für den Laien sehr nachvollziehbar erscheint, stört mich diese Begebenheit doch sehr. Während des Lesens hatte ich mir doch erhofft, dass dieser Umstand zum Ende hin aufgeklärt wird. Ich persönlich kann mich nicht so gut damit abfinden, dass diese Thematik einfach ungeklärt im Raum steht, auch nachdem man das Buch beendet hat.
Dass durch irgendeine seltsame Begebenheit eine Verbindung zwischen den beiden Gehirnen von Bachmann und Schneider entstanden sein soll, wird ebenfalls nicht richtig geklärt und für mich wirkt die Aufklärung des Falls wirklich mehr erzwungen, als wirklich "gelöst".

Der Krimi bekommt von mir gute 4 Herzen, da er mir während des Lesens doch sehr viel Spannung und Lesefreude bereitet hat. Gerne werde ich also so schnell wie möglich auch den zweiten Roman mit Dr Leonie Simon - "Im Schattenreich" - lesen.


Ich nehme auch immer noch Krimi- und Thriller-Tipps entgegen
Es grüßt,
die Karokoenigin.



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