Montag, 31. März 2014

[Rezension #17] Das Mädchen mit dem Haifischherz von Jenni Fagan

Kurzinformationen

Titel: Das Mädchen mit dem Haifischherz
Autor: Jenni Fagan
Seiten: 332 Seiten
Preis: 19,95€
Verlag: Kunstmann Verlag
ISBN: 978-3888979255


Klappentext

Anais Hendricks ist fünfzehn und sitzt auf dem Rücksitz eines Polizeiautos. Ihre Schuluniform ist blutverschmiert, und am anderen Ende der Stadt liegt eine Polizistin im Koma. Doch Anais kann sich da an nichts erinnern. Jetzt ist sie auf dem Weg ins Panoptikum, einer Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche, die für das Waisenkind am Ende einer langen Kette von Heimen und Pflegefamilien steht.

Während Anais sich mit Mut und Fantasie durch ein Leben boxt, das ihr einen Schlag nach dem anderen versetzt, findet sie in den anderen Jugendlichen des Panoptikums fast so etwas wie eine Familie. Eine Familie, die sich ihre eigenen Mythen und Legenden schafft und deren Bande stärker sind als das System, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Es sei denn du hast ein Haifischherz und Freunde, die dir helfen, ihm zu folgen …


Meine Meinung

Am Anfang habe ich etwas ganz anderes von diesem Buch erwartet. Der Titel lässt einen irgendwas in Richtung Fantasy oder Steampunk erwarten, aber das ist es auf gar keinen Fall. Ich kann auch nicht genau sagen, in welchem Genre ich dieses Buch einordnen würde, aber es hat mich auf jeden Fall beeindruckt.

„Das Mädchen mit dem Haifischherz“ ist dabei aber auf keinen Fall etwas für jeden. Die Sprache ist teilweise sehr derbe, da es aus der Sicht von Anais Hendricks, dem Mädchen „mit dem Haifischherz“ erzählt wird.

Hier kommt, wovon du keine Ahnung hast – ich würde sterben für jemanden, den ich liebe; ich würde jeden fertigmachen, der ein Kind missbraucht oder einen älteren Menschen verarscht. Manchmal deale ich oder schlage Sachen kaputt oder prügle mich, aber ich bin ehrlich wie niemand, und das wirst du nie kapieren. Ich habe Bücher gelesen, die du nie aufschlagen würdest, habe zu Musik getanzt, die du nicht verstehst, und ich habe mehr Klasse und Mumm und Seele in meinem kleinen Finger, als du jemals in deinem ganzen armseligen kleinen Scheiß-Leben haben wirst.“ (S. 182)

Der Roman erzählt von einer Suche nach Identität, von einem Mädchen, deren Mutter niemand kennt und von der niemand weiß, wo sie abgeblieben ist – abgesehen von einem alten, schizophrenen Mann. Beeindruckt an diesem Roman ist die Tatsache, dass Anais ihm alles glaubt, was er ihr erzählt – weil sie es ähnlich erlebt hat und in dem geflügelten Steinlöwen vor den Türen des Panoptikums genau den sieht, der ihre Mutter aus den Fenstern einer Irrenanstalt getragen hat.
Auch die „Familie“ die Anais im Panoptikum findet, könnte kaum schöner und echter dargestellt sein. Obwohl jedes der Heimkinder mit anderen Problemen kämpft, sind sie, wenn es darauf ankommt, alle füreinander da.
Als Tash verschwindet – von einem Freier in einem gestohlenen Auto weggebracht, möglicherweise ermordet, sind alle da für ihre Freundin Isla.
Als diese in ein tiefes Loch fällt, nachdem sie ihre Zwillinge sehen konnte und wieder gehen lassen musste. Und als diese sich schließlich das Leben nimmt, weil sie ohne ihre Freundin keine Zukunft sieht, jemals ihre Kinder zurückzubekommen.
Es ist wirklich rührend, denn soviele Fehler Anais auch macht – sie prügelt sich, nimmt Drogen ohne Ende und kommt immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt – sie hat ihre eigenen kleinen Regeln, setzt sich für Schwache ein und sie hat ihre Träume. Sie hat Paris.

Das ist wahr, Tote kommen nicht zurück, noch nicht einmal für eine Sekunde, nicht für ein Wort oder ein Flüstern oder eine ganz kurze Berührung. Sie gehen, und es wird kalt, und es bleibt kalt und daran ist nichts zu ändern.“ (S. 262)

Nachdem ich wirklich etwas ganz anderes erwartet hatte und beim ersten Durchblick auch erwartet hatte, dass es dank einer kleinen Schrift nur sehr langsam vonstatten gehen würde, hat mich dieser Roman wirklich eines besseren belehrt und tatsächlich ist nicht nur das Cover – das bereits viele Inhalte des Buches andeutet mit Pillen und einem kleinen Eiffelturm.
Das Mädchen mit dem Haifischherz“ erzählt von einem Teufelskreis, aus dem man alleine nur noch ganz schwer rauskommt und das ist nicht nur Fiktion, sondern auch in unserer Realität des öfteren zu beobachten. Jugendliche versauern regelrecht in Heimen, da die kleinen Kinder natürlich beliebter sind.
Natürlich lässt sich im Verlauf des Romans auch nicht leugnen, dass Anais selbst psychische Probleme hat, da sie felsenfest davon überzeugt ist, in einem Reagenzglas gezüchtet zu sein. Außerdem leidet sie unter Panikattacken und Paranoia, was sich darin äußert, dass sie immer wieder denkt „vom Experiment“ beobachtet zu werden. Darin zeigt sich für mich deutlich ein Grund für ihren Drogenkonsum.

In meinen Augen kann aus „Das Mädchen mit dem Haifischherz“ in einigen Jahren durchaus eine etablierte Schullektüre werden, da vieles darin nicht gestellt oder erfunden ist, sondern durchaus der Realität entspricht.
Das Buch bekommt von mir volle 5 von 5 Herzen, da es mich nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken bringen konnte. Die Sprache würde ich andernfalls vielleicht als Manko werten, doch aus Anais Sicht wirkt es nur authentisch.


Vielen Dank an den Kunstmann Verlag für das Freiexemplar!

Sonntag, 30. März 2014

[Rezension #16] Das Mädchen auf den Klippen von Lucinda Riley

Kurzinformationen

Titel: Das Mädchen auf den Klippen
Autor: Lucinda Riley
Seiten: 444 Seiten
Preis: 9,99€
ISBN: 9783442477890


Klappentext

Mit gebrochenem Herzen sucht die Bildhauerin Grania Ryan Zuflucht in ihrer irischen Heimat. Bei einem Spaziergang an der Steilküste von Dunworley Bay wird sie jäh aus ihren trüben Gedanken gerissen: Am Rande der Klippen steht ein Mädchen, barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet. Der Wind zerrt an der zerbrechlichen Gestalt, und von plötzlicher Sorge ergriffen spricht Grania das Kind an. Ohne es zu ahnen, stößt sie durch diese Begegnung die Tür zu einer über Generationen reichenden, tragischen Familiengeschichte auf – ihrer Geschichte …


Meine Meinung

„Das Mädchen mit den Klippen“ beschäftigt sich in meinen Augen mit zwei verschiedenen Handlungssträngen, die zum Ende hin mehr schlecht als Recht zusammengeführt werden. Zum einen ist da die Familiengeschichte, die Kathleen Ryan ihrer Tochter über den gesamten Roman hinweg Stück für Stück mitteilt. Diesen Teil des Romans hat mir sehr gut gefallen und er war spannend zu lesen.
Der andere Teil besteht aus der Vorgeschichte, die Grania von New York nach Irland getrieben hat und deren Fortsetzung. Die Trennung von ihrem Freund Matt nach Granias Fehlgeburt bedingt allerdings auch den ersten Handlungsstrang, da sie ihren Wunsch Mutter zu sein auf die kleine Aurora projiziert, deren Mutter sich von den Klippen gestürzt hat.

Nur nach und nach stellt sich heraus, dass der Roman quasi von Aurora niedergeschrieben wurde. Es gibt immer wieder kurze Zwischenkapitel aus Auroras Sicht, die teilweise sehr verwirrend erscheinen und sich erst zum Ende hin aufklären.

Bis diese beiden Handlungen wieder zusammengeführt werden – in welcher Form möchte ich hier nicht erläutern, um einen Spoiler zu vermeiden – hat mir der Roman wirklich ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise lese ich nicht in diesem Genre und auch diese Ausnahme war eher ein Zufall, aber das Buch hat mich doch insgesamt sehr überrascht. Ich hatte die Erwartung, dass es ein Liebesroman ist, aber so würde ich es im Nachhinein wirklich nicht bezeichnen. Die Idee dieser Familiengeschichte hat mir wirklich so gut gefallen, dass ich in Zukunft gerne noch mehr Bücher der Autorin lesen würde.

Die Szenerie, die sich dem Leser bietet ist allerdings keine allzu neue. Da gibt es Dunworley House – ein altes, ziemlich verfallenes Haus einer reichen Familie, der Lisles. Diese Familie ist über Generationen hinweg mit Granias Familie in Verbindung zu bringen, die nur einfache Farmer sind und lange nur den Grund und Boden der Lisles pachteten.
Einen Roman, der in Irland spielt, finde ich aber trotz der fehlenden Individualität sehr spannend und ehrlich gesagt hoffe ich darauf, dass Rileys andere Romane ähnlich aufgebaut sind. Ich hatte in den Rückblicken, die Kathleen ihrer Tochter gibt, wirklich das Gefühl, vollkommen in die Geschichte einzutauchen und das ist doch etwas, das bei mir nur selten zu verzeichnen ist.

Letztendlich kann ich dem Buch guten Gewissens 4 von 5 Herzen aufstempeln, da mir das Ende des Romans dann doch nicht so sehr gefallen hat und mich nicht mehr so sehr überzeugen konnte, wie die 400 vorangegangenen Seiten. Das ist zwar wirklich ein bisschen schade, aber ich bin doch froh um die Erfahrung, dass mir auch dieses Genre im Prinzip ganz gut gefallen kann.


Buchregaltour #4

Hello!

Diese Woche stell ich euch eine bunte sammlung von Büchern vor, die alle unterschiedlichen Verlägen entstammen. Hier schon einmal der grobe Überblick.


Titel: Die Strenge
Autor: Ada Blitzkrieg
Seiten: 20 Seiten
Preis: 1€
Verlag: SuKuLTuR
ISBN: 978-3-95566-017-8

Titel: Krieg - Stell dir vor, er wäre hier
Autor: Janne Teller
Seiten:  51 Seiten
Preis: 6,90€
Verlag: Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3-446-23689-9

Titel: Tagebuch eines Vampirs 02 - Bei Dämmerung
Autor: Lisa J. Smith
Seiten: 255 Seiten
Preis: 7,95€
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-30498-3

Titel: Aaarfz
Autor: Markus Herrmann
Seiten: 222 Seiten
Preis: 8,99€
Verlag: DuMont
ISBN: 978-3-8321-6227-6





Von diesen vier Büchern habe ich bereits drei gelesen - alle, bis auf den zweiten Band der Reihe "Tagebuch eines Vampirs", den ich unbedingt haben musste, der mich aber dann plötzlich doch gar nicht mehr interessiert hat. 
Naja, vielleicht bietet sich ja doch irgendwann noch einmal die Gelegenheit. Wie man sieht ist diese Ausgabe aber bereits gelesen worden und somit auch aus einer meiner zahlreichen reBuy-Bestellungen.

Montag, 24. März 2014

[Rezension #15] Gezeichnet von P.C. Cast und Kristin Cast

Kurzinformation

Titel: House of Night – Gezeichnet
Autor: P.C. Cast & Kristin Cast
Seiten: 436 Seiten
Preis: 8,99€
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-16519-3



Klappentext

Als auf der Stirn der 16-jährigen Zoey eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, ist ihr sofort klar, dass sie Gezeichnet worden ist und im House of Night zum Vampyr ausgebildet werden soll. Doch sie ist keine normale Jungvampyrin: Die Göttin Nyx hat sie mit besonderen Kräften versehen. Und Zoey ist nicht die Einzige im Internat mit solchen Fähigkeit. Als sie herausfindet, dass die Anführerin der Töchter der Dunkelheit, einer Elitegruppe der Schule, ihre Gaben missbraucht, muss sie ihren ganzen Mut aufbringen, um sich ihrer Bestimmung zu stellen …


Meine Meinung

Dieses Buch und diese komplette Reihe polarisiert wohl mehr, als kaum ein anderes Buch und auch ich bin eher gespaltener Meinung. Einerseits finde ich die Umsetzung der beiden Autorinnen toll und die Seiten flogen nur so hinweg, aber andererseits ist das Buch auch nach einem nur zu bekannten Schema im Bereich der Jugendbücher aufgebaut.
Ich glaube jeder, der bereits öfter in diesem Bereich gelesen hat, kennt diese Art von Protagonistinnen, die anfangs ganz normal erscheinen und vielleicht auch ein paar Probleme haben. Jedenfalls sind es Menschen, die niemals damit rechnen, dass sie zu etwas höherem berufen sein werden. Und dann, wenn sie, wie in Zoeys Fall gezeichnet wird, geht alles Schlag auf Schlag und sie entwickelt außergewöhnliche Kräfte und unterscheidet sich sehr stark von den anderen Jungvampyren in ihrem Alter.
Ich finde es in Zoeys Fall zwar durchaus süß und mir gefällt Zoey als Protagonistin, aber dieses wiederkehrende Schema stört mich doch sehr.

Im Großen und Ganzen finde ich sehr viel Gefallen an den verschiedenen Charakteren, die die beiden Autorinnen geschaffen haben. Meine Favoriten sind dabei die Hohepriesterin Neferet und Zoeys „Klassenkamerade“ Damien. Aber auch alle anderen sind durchaus gut beschrieben und erscheinen als vollständige Charaktere und nicht bloß als ein Motiv für etwas, das Zoey tut.
Wie in jedem Roman gibt es nicht nur die guten Charaktere, sondern auch ein paar wirklich negative. In diesem Fall ist es Aphrodite – die Anführerin der Töchter der Dunkelheit – mitsamt ihrem Gefolge. Ich finde, bei ihr wird bereits bei ihrem ersten Auftreten klar, dass sie es Zoey nicht leicht machen wird. Allein ihr Name symbolisiert für mich bereits, dass sie sich als etwas besseres ansieht, als jeden anderen an diesem Internat.

Was mich am Schreibstil der beiden Autorinnen stört, ist das ständig Gedankengänge von Zoey in Klammern angeführt werden.

Gerade diesen Film hatte ich sooft gesehen, dass ich ihn immer noch zum größten Teil auswendig kann (und ich weiß nicht, wie oft ich Rotz und Wasser geheult habe, wenn er von diesem Brett rutscht und so herzzereißend davontreibt … wie ein verführerisches Eis am Stiel ..).“ (S. 177)

Dabei lassen gerade diese Informationen Zoey menschlicher erscheinen und lenken davon ab, dass sie vollkommen übertrieben bereits in den ersten Tagen im Internat scheinbar alle anderen überholt hat in ihren Fähigkeiten, aber auch in ihrem Blutdurst.

Da ich zu diesem Buch so sehr gespalten bin, fällt es mir wirklich schwer, eine Bewertung abzugeben. Aber da es mir vom Aufbau und vom Schreibstil her sehr gut gefallen hat, entscheide ich mich für gute vier Herzen und werde sehen, wie mir die folgenden Bände der Reihe gefallen werden.


Sonntag, 23. März 2014

Buchregaltour #3

Frisch von meiner Klassenfahrt zurück, will ich euch heute wieder einmal vier Bücher zeigen. Wir befinden uns immer noch in meinem cbt-Regalteil, aber nicht mehr lange.


Titel: Der Mädchenmaler
Autor: Monika Feth
Seiten: 383 Seiten
Preis: 7,90€
ISBN: 978-3-570-30193-7

Titel: Der Scherbensammler
Autor: Monika Feth
Seiten: 383 Seiten
Preis: 7,95€
ISBN: 978-3-570-30339-9

Titel: Der Schattengänger
Autor: Monika Feth
Seiten: 414 Seiten
Preis: 8,95€
ISBN: 978-3-570-30393-1

Titel: Tagebuch eines Vampirs 01 - Im Zwielicht
Autor: Lisa J. Smith
Seiten: 253 Seiten
Preis: 7,95€
ISBN: 978-3-570-30497-6

Von diesen vier Büchern habe ich bisher nur "Im Zwielicht" gelesen, allerdings bereits vor meiner Blogger-Zeit. Die restlichen Bücher von Monika Feth sind bisher ungelesen, allerdings auch alle günstig bei reBuy gekauft worden. Ich finde bei diesen Exemplaren sieht man es doch sehr deutlich, aber wie gesagt - mich stört das nicht.

Freitag, 21. März 2014

[Neuerscheinungen #3] April 2014

Im März habe ich die Neuerscheinungen tatsächlich ganz vergessen. Dafür konnte ich mich mit den April Büchern beinahe gar nicht entscheiden. Aber jetzt habe ich doch vier interessante Bücher ausgesucht und will sie euch kurz zeigen.

Dieses Buch reizt mich besonders wegen seines Handlungsortes und der Zeit. "Als wir Freundinnen waren" spielt im London der 50er-Jahre und begleitet zwei Frauen dabei, wie sie versuchen, ihren Traum zu erfüllen und erfolgreich auf den Bühnen der Stadt zu werden.

Dieser Roman erscheint am 15.04.2014 bei Bastei Lübbe.











Dieser Buchtitel sagt eigentlich auch schon ziemlich viel über den Inhalt des Buches aus. Der Protagonist - spießig, zu dick, unglücklich - probiert es mit der "Kokain-Diät" und siehe da, es klappt. Mit jedem Kilo, dass er verliert, ändert sich auch sein Charakter und er mutiert zu einer Wiener Kultfigur.

"Endlich Kokain" erscheint am 10.04.2014 bei Kiepenheuer & Witsch.










Mit "Arclight" stelle ich euch auch eine Dystopie vor, die sich für mich wirklich sehr spannend anhört. Die letzten Überlebenden leben unter der Arclight, einer undurchdringlichen Lichtkuppel, aber dass diese Lichtkuppel gar nicht so undurchdringlich ist, ist wohl der Aufhänger für die Handlung des Romans.

"Arclight" erscheint am 3.04.2014 bei Ink Egmont.











Zuletzt habe ich noch "Outlaws" ausgesucht. Es geht um zwei Männer, deren Leben sich vom gleichen Ausgangspunkt in vollkommen unterschiedliche Richtungen entwickelt und die sich nach langer Zeit in eben ganz unterschiedlichen Positionen wieder gegenüber stehen. Für mich hört sich das tatsächlich sehr spannend an.

Dieser Roman erscheint am 24.04.2014 im Fischer-Verlag.












Interessieren euch ebenfalls welche der vorgestellten Bücher?

Donnerstag, 20. März 2014

[Kurzrezension #3] Todesfluch von J.R. Ward

Kurzinformation

Titel: Todesfluch
Autor: J.R. Ward
Seiten: 352 Seiten
Preis: 7,95€
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3453533059




Meine Meinung

Band 10 der Black Dagger-Reihe beschäftigt sich, wie bereits der vorangegangene mit dem Vampir Vishous, der schon im neunten Band die menschliche Ärztin Jane Whitcomb kennen und auch lieben lernte. Natürlich sind beide davon überzeugt, dass sie sich nicht mehr wiedersehen werden, nachdem Vishous wieder vollkommen gesund ist, da die Jungfrau der Schrift ihn zum Primal ernannt hat. Allerdings bindet Vishous sich an Jane und tritt das Amt des Primals nicht an.

Mir persönlich hat der zehnte Band, ähnlich wie Band 9, sehr gut gefallen, im Großen und Ganzen sogar besser als die vorangegangenen Bände mit den unterschiedlichen Brüdern und Paaren. Sehr spannend finde ich Vs Rückblicke an seine Zeit im Kriegerlager, an die Geschichte mit seinem Vater und die Herkunft seiner Tattoos, die schon in den vorherigen Bänden ausführlich erwähnt wurden.
Bei V zeigt sich auch deutlich eine Wandlung, nachdem er Jane kennengelernt hat. Vorher war er eher gefühlslos, fühlte sich zu seinem besten Freund Butch hingezogen, der so ziemlich der einzige war, der an ihn herankam und stand vornehmlich auf SM-Spielchen. Mit Jane zeigt er sich seltsam einfühlsam und lässt sie auch die Macht über ihn haben, die Frauen über ihre an sie gebundenen Vampirmänner haben.
Tragischerweise wird Jane von einem Lesser erschossen, den V in seiner Verliebtheit gar nicht bemerkt hat. Vollkommen außer sich will er sie durch Omegas Kraft wieder ins Leben zurückholen, doch im letzten Moment kann er aufgehalten werden.
Stattdessen gibt die Jungfrau der Schrift – Vs Mutter – ihre Vögel auf der anderen Seite auf, um Jane als Geist eine feste Gestalt zu geben. Durch Vs behandschuhte Hand kann sie für ihn feste Gestalt annehmen.

Die Geschichte zwischen Jane und V finde ich unglaublich gefühlvoll und teilweise wirklich sehr emotional. Ich hätte gar nicht so sehr damit gerechnet, dass ausgerechnet dieses Paar eine so emotionale Geschichte bekommt, ist V bisher doch immer großen Gefühlen aus dem Weg gegangen. Der Schreibstil und die Handlung des Romans ist wie immer sehr schlicht und einfach gehalten, doch in diesen beiden Bänden ist mir vermehrt aufgefallen, dass die Lesser in den Hintergrund rücken und keine eigenen Kapitel mehr bekommen durch die Autorin.
Stattdessen ist auch einer der Schüler – John Matthew – in den Vordergrund gerückt und ihn finde ich als Protagonisten ebenfalls sehr interessant. Ich bin bereits sehr gespannt auf seine Einzelbände, doch in Band 11 wird die Autorin sich zunächst Zs Zwillingsbruder Phury zuwenden, der an Vs Stelle das Amt des Primals übernommen hat.


Sonntag, 16. März 2014

Buchregaltour #2

Hello again!

Diese Woche geht es weiter mit vier Büchern, ebenfalls noch aus meinem cbt-Regalteil.


Titel: Das Zeitalter der Fünf 01 - Priester
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 827 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30432-7

Titel: Das Zeitalter der Fünf 02 - Magier
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 789 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30433-4

Titel: Das Zeitalter der Fünf 03 - Götter
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 792 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30434-1

Titel: Der Erdbeerpflücker
Autor: Monika Feth
Seiten: 351 Seiten
Preis: 8,95€
ISBN: 978-3-570-30258-3


Diese vier Bücher konnte ich alle zusammen sehr günstig bei reBuy bekommen. Dafür sieht meine Ausgabe vom Erdbeerpflücker zwar schon sehr gelesen aus, aber das macht mir selbst nicht so viel aus. "Der Erdbeerpflücker" ist unter diesen vier Büchern das einzige, das ich bereits gelesen habe, aber insgesamt machen sich die Bücher von Trudi Canavan allesamt sehr schön im Regal mit den verschiedenfarbigen Rücken.

Samstag, 15. März 2014

[Rezension #14] Die unterirdische Sonne von Friedrich Ani

Kurzinformation

Titel: Die unterirdische Sonne
Autor: Friedrich Ani
Seiten: 334 Seiten
Preis: 16,99€
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-16261-3



Klappentext

Eine Insel. Ein Haus. Ein Keller. Fünf Jugendliche, die mit Gewalt darin festgehalten werden. Kein Tageslicht. Und täglich wird einer von ihnen nach oben geholt. Doch niemand spricht über das, was dort geschieht. Denn wer spricht, stirbt, bekommen sie gesagt.
Angst und Wut, Verzweiflung und Sehnsucht lassen die Jugendlichen angesichts ihrer aussichtslosen Lage beinahe verrückt werden. Bis ein neuer Junge zu ihnen gebracht wird, der nicht bereit ist, die Gewalt zu akzeptieren.


Meine Meinung

Dieser Roman ist vielleicht so ziemlich das erschreckendste, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Fünf Jugendliche, die teilweise bereits über ein Jahr in einem Keller festgehalten werden und immer mal wieder nach oben in das Haus geholt werden. Doch keines der Kinder darf mit den anderen darüber sprechen, was dort geschieht.
Auch der Leser kann nie genau sagen, was dort mit den Kindern geschieht, da alles sehr weit umschrieben wird. Der Leser erhält also eine gewisse Freiheit, sich vorzustellen, was mit den Kindern geschieht, was es in meinen Augen noch weitaus grausamer macht.

In seinem Kopf stolperten die Gedanken übereinander. Beweis: Er brachte kein Wort heraus, keinen Ton.“ (S. 254)

Im Buch wird deutlich, dass jedes der Kinder auf seine ganz eigene Art an etwas glaubt und wie vielleicht dieser Glaube die Kinder – denn genau das sind sie, auch wenn der älteste unter ihnen, Noah, bereits 18 Jahre alt ist - solange durchhalten lässt. Sophie glaubt an Gott. Leon daran, irgendwann einmal professionell Fußball spielen zu dürfen. Noah glaubt an die Rache.
Allerdings wird Noahs Rolle, wie der Klappentext sie ankündigt, für mich nicht ganz ersichtlich. Klar ist für mich, dass er für eine kurze Zeit irgendwie die Leitung über die anderen vier Jugendlichen übernimmt, da er an eine Situation wie diese tragischerweise bereits aus seinem Elternhaus gewöhnt ist. Auf der anderen Seite möchte er sie aber auch irgendwie dazu bringen, sich gegen die Gewalt zu wehren. Er wird das erste und einzige zu beklagende Opfer dieser Gewalt, was meiner Meinung nach eher der Grund dafür ist, dass auch die restlichen 4 verbleibenden Jugendlichen erkennen, dass sie das nicht akzeptieren müssen.

Und?“, Noah warf Conrad einen Blick zu und verzog dabei den Mund. „Spürst du's?“
„Was?“
„Das Leben.“
Ungerührt schwang Conrad vor und zurück.
(S. 188f)

Das schlimmste, aber vielleicht auch das, was einfach folgen musste, ist die Tatsache, dass die Qualen, die die Kinder in dem Keller erleben mussten, dazu geführt haben, dass sie auch, nachdem sie sich befreit haben, keinen Kontakt zu ihren Familien aufbauen wollen oder können, da die Erlebnisse im Haus sie soweit von ihrem Familienleben entfernt haben, dass es kein Zurück dorthin geben kann. Stattdessen verlassen sie die Insel und leben in einem verlassenen Haus, zusammen mit Drogenabhängigen und anderen zwielichtigen Gestalten.

Für mich ist dieser Roman zwar durchaus gut und es ist interessant, die Szenarien aus der Sicht der fünf Jugendlichen zu erleben, doch eine Leseempfehlung ab 16 Jahren finde ich durchaus etwas zu niedrig angesetzt. Zwar wird nicht alles beim Namen genannt, doch trotzdem bietet der gesamte Roman und der Handlungsort genug Angriffsfläche, um sich eine plausible Geschichte drum herum zu bauen. Zwar bieten die jugendlichen Protagonisten auch einen guten Ansatz für jugendliche Leser, doch insgesamt würde ich persönlich den Roman nicht in so jungen Jahren empfehlen. Mir persönlich fiel es teilweise sehr schwer, weiterzulesen.

Das Buch bekommt von mir trotz dieser Problematik volle 5 Herzen, da mir der Roman, die Handlung und die verschiedenen Protagonisten durchaus „gefallen“ haben. Alles erschien mir von den Geschehnissen her logisch, auch wenn es sicherlich kein unterhaltender Roman ist, sondern eher einer, der zum Nachdenken anregt. Denn dass solche Dinge auch in der Realität – fernab von Büchern und Phantastik – passieren, kann nicht geleugnet werden. Aus dieser Sicht ist der Roman sehr hart und wirklich schockierend.


Dienstag, 11. März 2014

[Rezension #13] Es wird keine Helden geben von Anna Seidl

Kurzinformationen

Titel: Es wird keine Helden geben
Autor: Anna Seidl
Seiten: 252 Seiten
Preis: 14,95€
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-4746-3



Klappentext

Ein völlig normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss. Die fünfzehnjährige Miriam flüchtet mit ihrer besten Freundin auf das Jungenklo. Als sie sich aus ihrem Versteck herauswagt, findet sie ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boden liegen. Doch für Tobi kommt jede Rettung zu spät, und Miriam verliert an diesem Tag nicht nur ihr bislang so unbeschwertes Leben …


Meine Meinung

Der Debütroman von Anna Seidl ist packend, erschreckend – realistisch. Er befasst sich mit einem Amoklauf an einer Schule aus der Sicht der Protagonistin Miriam und damit, wie ihr Leben danach weitergeht. Oder besser, wie sie versucht, ihr Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.

Warum. Ein einfaches Wort. Fünf Buchstaben, nichts weiter.“ (S. 172)

Es ist nicht immer einfach, die Gedankengänge der Protagonistin nachzuvollziehen, da sie und auch ihre Freundinnen und auch Schüler, die sie vorher nie gekannt hat, schwer unter Schock stehen und nachts im Traum immer noch die Schüsse hören, tote Freunde am Boden sehen oder die Angst spüren, die sie seit diesem Augenblick, als der erste Schuss gefallen ist, vielleicht nie mehr komplett loslassen wird.
Trotzdem liefert Anna Seidl mit diesem Roman einen Einblick darin, wie es in einem Betroffenen aussehen würde. Denn so, wie Protagonistin Miriam feststellen musste, dass sich nie jemand um „das Leben danach“ Gedanken gemacht habe, musste auch ich feststellen, dass es immer nur um den Moment geht, in dem ein Amoklauf passiert und nicht um die Tage und Monate und Jahre danach, in denen das Erlebte aufgegriffen und verarbeitet werden muss.

Es gibt Leute, die finden ihre Antworten. Und es gibt Leute, die finden ihre Antworten nicht. Zu denen gehöre ich dann wohl.“ (S. 136)

Der Roman begleitet Miriam auf ihrem schwierigen Weg zurück in ein weitesgehend normales Leben. Zurück in die Schule, zurück zu alten Freunden, die alle nicht mehr so sind, wie sie sie einmal kannte. Vielleicht weil auch sie nicht mehr ist, wie sie einmal war. Miriam wird vor den Ereignissen als eine eher oberflächliche Person beschrieben, sie sieht sich und ihren Freund Tobi als ein durchaus schönes Pärchen und sie hat Freude daran, Matias Staudt, den späteren Amokläufer, herunterzumachen.
An dieser Stelle würde man gerne sagen, dass es alles vorhersehbar gewesen wäre – wenn nur jemand geguckt hätte. Man würde gerne sagen, dass diese Sticheleien, diese Hänseleien alle gar nicht so gemeint waren, wie sie gewirkt haben. Aber auch Miriam muss sich im Zuge ihrer Therapie wohl eingestehen, dass jedes negative Wort, das man gesagt bekommt, in einem selbst etwas auslöst und niemand so genau weiß, was es ist.

Denn egal, wie viel Schmerz du ertragen musst, egal wie viele Tränen du vergießt, egal, wie oft du hinfällst – solange es jemanden gibt, der dir die Hand reicht, stehst du immer wieder auf. Aber kein Mensch zieht allein in den Kampf.“ (S. 76)

Anna Seidl schafft es, dass der Leser Miriams Geschichte auch wirklich aus ihrer Perspektive nachvollziehen kann. Man freut sich über jeden kleinen Schritt, den Miriam in die richtige Richtung macht und man freut sich, wie sie langsam, aber sicher wieder Freude empfindet. Sie lebt zwar im Endeffekt nicht mehr das Leben, dass sie vor dem Amoklauf führte, doch vielleicht ist ihr „zweites Leben“ sogar ein bisschen besser, als das vorherige.



Sonntag, 9. März 2014

Buchregaltour #1

Hello Peeps!

Weil mein SuB in letzter Zeit regelrecht explodiert ist und mir die ellenlangen Neuzugänge-Posts irgendwie nie gefallen haben, möchte ich euch nun jede Woche vier Bücher aus meinem Regal vorstellen, egal ob gelesen oder ungelesen - wobei ich vermute, dass die ungelesenen deutlich überwiegen werden.

Los geht es mit vier Büchern aus meinem cbt-Sortiment (meine Bücher sind nach Verlag geordnet, weil das immer so schön aussieht)


Ausnahmsweise sind diese vier Exemplare sogar alle gelesen, wie das geübte Auge sicherlich an diversen Leserillen in den Taschenbüchern erkennen wird.

Von unten nach oben zeige ich euch folgende Bücher:

Titel: Die unterirdische Sonne
Autor: Friedrich Ani
Seiten: 334 Seiten
Preis: 16,99€
ISBN: 978-3-570-16261-3

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier 01 - Die Rebellin
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 537 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30328-3

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier 02 - Die Novizin
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 599 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30329-0

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier 03 - Die Meisterin
Autor: Trudi Canavan
Seiten: 697 Seiten
Preis: 9,95€
ISBN: 978-3-570-30330-6


Vor allem die Bücher von Trudi Canavan haben es mir wirklich angetan und ich könnte mir gut vorstellen, sie irgendwann noch ein zweites Mal zu lesen. Vielleicht, bevor ich die fortsetzende Trilogie anfange. Die konnte ich aber leider noch nicht für mein Bücherregal ergattern. 
Die Rezension zu "Die unterirdische Sonne" folgt bald noch, versprochen!

Was haltet ihr von der nun wöchentlichen Reihe?
Habt ihr auch eines oder mehrerer dieser Bücher?

Samstag, 8. März 2014

[Rezension #12] Milchgeld von Volker Klüpfel und Michael Kobr

Kurzinformationen

Titel: Milchgeld
Autor: Volker Klüpfel & Michael Kobr
Seiten: 310 Seiten
Preis: 8,95€
Verlag: Piper
ISBN: 9783492242165




Klappentext

Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried – jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen: Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle – und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.


Meine Meinung

Wer regionale Kriminalromane liebt, greift bei Milchgeld genau richtig. Jedenfalls ist das meine bescheidene Meinung. Ich finde, man kann ausdrücklich sagen, dass dieser Roman nicht nur etwas für Leser ist, die auch aus dem Allgäu stammen, denn der Kommissar Kluftinger sollte dem restlichen deutschsprachigen Raum auf gar keinen Fall verborgen bleiben.
Ich würde diesen Roman gerne mit einem guten Tatort vergleichen, denke aber gleichzeitig, dass der Roman noch vieles mehr ist. In meinen Augen zeigt er vieles, was man sich unter normaler Polizeiarbeit niemals vorstellen würde, was aber vermutlich doch einfach so ist.
Kluftinger, der Leiter der Kriminalpolizei und bereits in der zweiten Generation Polizist, kann keine Leichen sehen und hat überhaupt erst zum zweiten Mal in seinem Leben eine gesehen, als der Roman seinen Auftakt nimmt. Er ist ein Freund von Essen und ermittelt auf seine ganze eigene Art. Manchmal fragt man sich vielleicht auch als Leser, ob das überhaupt zum Erfolg führen kann, da er sich scheinbar auch von Zeugen oder Angehörigen soweit einschüchtern lässt, dass er Befragungen abbricht – aus vermeintlicher Rücksicht vielleicht.
In meinen Augen ist Kommissar Kluftinger neben seinen ebenfalls eher seltsamen Mitarbeitern wirklich sehr sympathisch. Man kann seine Probleme nachvollziehen, da sie wirklich alltäglich sind. Seine Frau, die sich darüber beschwert, dass er so selten Zeit für sie hat. Die große Trommel, die sich leider nicht von selbst aus dem Kofferraum seines Passats räumt und sein kulinarisch versierter Nachbar, Dr. Langhammer – alles Probleme, die nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern jedem genauso passieren könnten und vielleicht schon passiert sind.

Auch hat man als Leser immer wieder die Befürchtung, dass Kluftinger geradewegs in sein eigenes Verderben rennt, da er neben einer regelrechten Abneigung gegen Leichen auch eine gegenüber seiner Waffe hat und diese meist gut verschlossen in seinem Büro oder in seinem Auto liegt.
Was mir neben der Figur Kluftinger sehr gut gefallen hat ist die Regionalität des Romans. Dass der Roman teilweise in der Allgäuer Mundart verfasst ist, lässt den Leser zwar etwas langsamer lesen und die Sätze vielleicht immer wieder in verschiedenen Arten wiederholen, aber im Endeffekt kann man es doch alles verstehen und es passt sich sehr gut in das Gesamtkonzept des Romans ein.
Da ich wirklich schlichtweg begeistert von diesem war, gibt es auch ganze 5 Herzen.


Mittwoch, 5. März 2014

[Rezension #11] Der Sohn des Alchimisten von Andreas Gößling

Kurzinformationen

Titel: Der Sohn des Alchimisten
Autor: Andreas Gößling
Seiten: 360 Seiten
Preis: 14,95€
Verlag: Arena
ISBN: 978-3-401-05884-9


Klappentext

In einem Zeitalter, in dem die Alchimisten von der Bevölkerung heimlich bewundert und von der Inquisition gnadenlos verfolgt wurden, stößt der 15-jährige Sanno auf Lunja, die schöne Gehilfin des Schwarzmagiers Herbold. Noch ahnt er nicht, wie eng sein Schicksal mit den dunklen Wissenschaften verknüpft ist. Doch dann erfährt er von Lunja ein lang gehütetes Geheimnis, das sein Leben für immer verändern soll …


Meine Meinung

Dieser Roman ist wirklich nicht so leicht zu betrachten und zu bewerten für mich. Einerseits schafft Gößling es, eine unglaublich beengende, furchterregende Atmosphäre zu schaffen, in der Protagonist Sanno sich wiederfindet und sie auch den Leser mitreißt, aber andererseits braucht die Handlung in meinen Augen sehr lange, um „in Gang“ zu kommen.
Thematisch liest sich dieses Buch wie ein historischer Roman, eventuell auch anfangs mit fantastischen Elementen. Für mich, der ich eher selten Historie lese, war es aber durchaus ein leicht verständliches Buch, das auch Lust auf mehr bereitet.
Man kann sich in gewisser Weise in der Rolle des Protagonisten wiederfinden, der sich ebenfalls in einer für ihn sehr furchterregenden Situation befindet. Er kann nicht selbstständig an Ereignisse in seinem Leben erinnern, die seines Wissens nach vor einem Kutschunfall mit seiner Mutter Heidlinde geschahen, er muss sich auf die Aussagen seines Vaters Lambertus verlassen. Er tappt also im Dunkeln, als plötzlich eine Bande das Landgut des Vaters niederbrennt und scheinbar auf der Suche nach ihm, Sanno – dem „Teufelsjungen“ - sind.

Wie bereits erwähnt, war es für mich seltsam beklemmend, wenn ich abends, wenn es bereits dunkel war, noch in diesem Buch gelesen habe. Alles war so realistisch geschildert, dass ich mich wirklich selbst schon im Wald fühlte. Im Großen und Ganzen, finde ich, spricht das für Gößling's Art zu schreiben, die mir auch sehr gut gefallen hat. Die weitesgehend originalgetreue Darstellung findet sich für mich auch in der dargestellten Inquisition wider, die mit ihrer Willkür in der gesamten Bevölkerung Angst und Schrecken auslöst.
Ich muss gestehen, dass ich nicht mit dieser Art von Ende gerechnet habe, da es immer wieder auf etwas übernatürliches – oder unnatürliches – hindeutet, das sich schließlich an der Nordseeküste aufklärt.

Insgesamt reicht es für mich für eine Wertung von 4 Herzen. Der Roman beinhaltet immer wieder spannende Wendungen und auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel die siamesischen Zwillinge Huck und Muck und deren Sicht auf dieses seltene Phänomen waren für mich sehr spannend. Allerdings kam die Spannung erst später und war trotz der eigentlich sehr guten Handlung nicht von Anfang an vorhanden. Man musste sich doch sehr in den Roman einfinden oder einfühlen. Trotzdem würde ich jemandem, der sich durchaus für Historie interessiert, diesen Roman doch sehr ans Herz legen.


Montag, 3. März 2014

Lesemonat Februar

Mein Lesemonat Februar sah anfangs gar nicht so sehr erfolgreich aus, doch dann konnte ich doch noch insgesamt vier Bücher schaffen, womit ich zumindest mein großes Jahresziel, mindestens ein Buch pro Woche zu lesen, erfüllen konnte.
Das bringt mich nun insgesamt auf eine Seitenzahl von 1468 und 52 Seiten pro Tag.


Gelesen habe ich diese vier Bücher.
Gestartet habe ich mit den Tributen von Panem, die mich endlich auch überzeugen konnten. Bewertet habe ich sie deshalb auch mit fünf Herzen.
Weiter ging es dann mit Kay Scarpettas ersten Fall - ein Kriminalroman, der Anfang der 90er erschien, aber bis heute nichts von seiner Spannung verlieren konnte.
Diese beiden Bücher habe ich im Zuge der 52 Wochen - 52 Bücher-Challenge gelesen.
Danach ging es weiter mit Gößling's "Der Sohn des Alchmisten" - ein mehr als gruseliger Roman. Die Rezension fazu folgt hoffentlich in den nächsten Tagen.
Zuletzt brauchte ich im Februar noch etwas lustiges und habe mir deshalb "Milchgeld" von Volker Klüpfel und Michael Kobr ausgesucht. Auch, wenn ich nicht aus dem Allgäu bin, ist dieser Roman wirklich urkomisch und empfehlenswert! Auch hier kommt die Rezension bald.

Wieviel habt ihr so geschafft im Februar?
Kennt ihr meine gelesenen Bücher vielleicht sogar?